Anregungen aus den Philippinen

Mittwoch, 19. Oktober 2016

Auch in Ländern des Südens wächst das Bewusstsein für die Notwendigkeit, mit der Schöpfung sorgsam umzugehen; z.B. in einer philippinischen NGO. Ihre Aktivitäten können auch europäischen Umweltgruppen Anregungen geben.

Die Sorge für das gemeinsame Haus
Laienorganisationen auf den Philippinen sind sich der Rolle der Gläubigen als Bewahrer der Schöpfung Gottes bewusst und befassen sich deshalb mit Umweltfragen sowie mit der Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung. Aktiv organisieren sie Programme, Projekte und Kampagnen, knüpfen Partnerschaften und Netzwerke mit anderen Fachleuten, Freiwilligen, Verbänden und Organisationen, die sich im Rahmen ihrer Berufung und Mission in der Kirche für den Schutz der Umwelt und das Wohl der Menschen einsetzen. Es gibt zahlreiche Initiativen verschiedener Laienorganisationen, die sich mit Umweltfragen befassen. Hervorzuheben sind dabei folgende Themenfelder:
Aufklärung, Ausbildungsprogramme zum Thema „Stewardship“ (verantwortliches Ressourcenmanagement), Bewusstseinsbildung, Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung;
Unterstützung von gemeinschaftlich getragenen, nachhaltigen wirtschaftlichen Aktivitäten sowie Bestrebungen, nicht nur die Anpassungsfähigkeit, sondern auch die Widerstandskraft der Menschen gegen die harten sozioökonomischen Folgen von Umweltzerstörung, Plünderung von Ressourcen und Klimawandel zu stärken;

  • Kapazitätsaufbau und Aufklärung indigener Gemeinschaften;
  • Die „3 R’s“: Reduzieren – eine begrenzte Menge an Naturressourcen nutzen, damit nur eine begrenzte Menge an Abfall entsteht; Re-use (Wiederverwendung) – Produkte reparieren und erneut verwenden, statt sie wegzuwerfen; Recycling – gebrauchte Produkte anderen Verwertungszwecken zuführen;
  • Mobilisierung von Mitgliedern mit Fachkenntnissen in den Bereichen Umwelt, alternative Lebensformen und alternative Technologien, deren Fachwissen für investigative/wissenschaftliche Projekte in Zusammenarbeit mit Umweltverbänden genutzt wird;
  • Einsatz für den Biolandbau;
  • Aufforstung;
  • Abfallfreies Wirtschaften/Abfalltrennung;
  • Säuberung von Küsten;
  • Gemüseanbau/Gartenbau;
  • Förderung einer nachhaltigen Entwicklung;
  • Produktion von Bio-Holzkohle aus biologisch abbaubaren Abfällen, Gras und Seerosen.

Der Einsatz der verschiedenen Laienorganisationen für den Erhalt und Schutz unserer Umwelt muss gestärkt werden. Daher gebe ich die folgenden Empfehlungen als Denkanstoss:

  1. Persönliche Bekehrung: Wir müssen den Geist des Herrn in unserer Person verkörpern, um persönlich unsere Mission als Bewahrer der Schöpfung Gottes aufzunehmen.
  2. Aus- und Weiterbildung: Wer seiner Pflicht und Verantwortung wirksam Rechnung tragen soll, muss entsprechend geschult und mit dem nötigen Wissen ausgestattet werden.
  3. Verfügbare Ressourcen: Alle müssen die nötigen Ressourcen erhalten, damit die Umsetzung von Programmen und Projekten von Erfolg gekrönt ist.
  4. Koordinierungsstelle/federführende Kommission/Organisation: Angesichts der Dringlichkeit dieses Anliegens muss es mindestens eine in der Kirche verankerte Organisation oder Kommission in der Katholischen Bischofskonferenz der Philippinen geben, die alle Aktivitäten im Hinblick auf den Umweltschutz initiiert und koordiniert.

Amelita Dayrit-Go