Lexikon der „dummen Dinge“

Die Konsumgesellschaft ökologisch-psychologisch betrachtet

Wolfgang Schmidbauer: Enzyklopädie der dummen Dinge. oekom Verlag München 2015. ISBN 978-3-86581-732-7. 233 S., ca. Fr. 27.90

Der Psychotherapeut Wolfgang Schmidbauer wurde vor allem durch seinen Bestseller „Das Helfersyndrom“ bekannt. Inzwischen befasst er sich aus ökologisch-psychologischer Sicht mit der Konsumgesellschaft. In seinem Buch beschreibt er „dumme Dinge“, welche die Menschen zwar in ihrer Faulheit unterstützen, sie aber oft hilflos – oder eben „dumm“ – machen: „Unsere Neigung zur Bequemlichkeit hat die menschliche Intelligenz dazu gebracht, möglichst viele Maschinen zu erfinden, die Hand, Kopf und Geist ihrer Nutzer lähmen.“

Ein anschauliches, im Buch leider nicht erwähntes Beispiel ist der Taschenrechner. Wer ihn ständig benutzt, hat bald die Fähigkeit verlernt, die einfachsten Rechnungen im Kopf zu lösen.

Der Autor regt zum Nachdenken an. Er übertreibt aber oft masslos, indem er etwa Dusche, Lichtschalter und Kühlschrank zu den „dummen Dingen“ zählt, auf die man leicht verzichten könnte. Trotzdem: Sehr lesenswert!

Walter Ludin