Bio wächst weltweit weiter

Freitag, 7. April 2017

Der positive Trend der vergangenen Jahre setzt sich fort. Die Nachfrage nach Bioprodukten nimmt weiterhin zu, immer mehr Produzentinnen und Produzenten wirtschaften biologisch, die Biofläche wächst, und inzwischen liegen aus 179 Ländern Zahlen zum Biolandbau vor.

Das zeigt die jüngste Ausgabe der Studie „The World of Organic Agriculture“. Dieses statistische Jahrbuch zum weltweiten Biolandbau wird von FiBL und IFOAM – Organics International gemeinsam herausgegeben.

Über zwei Millionen Bioproduzenten
Es gibt 2,4 Millionen Bioproduzenten weltweit. Wie in den Vorjahren sind die Länder mit den meisten Produzentinnen und Produzenten Indien (585’200), Äthiopien (203’602) und Mexiko (200’039).

50,9 Millionen Hektar Biolandwirtschaftsfläche
50,9 Millionen Hektar Landwirtschaftsfläche wurden Ende 2015 biologisch bewirtschaftet. Das sind fast 6,5 Millionen Hektar mehr als 2014. Ausser in Lateinamerika ist die Biofläche in allen Kontinenten gewachsen.
45 Prozent der globalen Biofläche liegen in Ozeanien (22,8 Millionen Hektar), gefolgt von Europa (25 Prozent; 12,7 Millionen Hektar) und Lateinamerika (13 Prozent; 6,7 Millionen Hektar). Australien ist das Land mit der grössten Biolandbaufläche (22,7 Millionen Hektar), gefolgt von Argentinien (3,1 Millionen Hektar) und den Vereinigten Staaten (2 Millionen Hektar).

Quelle 09.02.2017, Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL)

Immer mehr Luzerner Biobauern
Soeben meldete die Luzerner Zeitung:
„Laut den neusten Zahlen von Bio Suisse, dem Dachverband der Schweizer Biobetriebe, gibt es im Kanton Luzern derzeit 336 Landwirtschaftsbetriebe, die nach den Kriterien des Verbands produzieren. Schweizweit sind es 6148 Betriebe.
Josef Meierhans (der erste Präsident der Luzerner Biobauern“ glaubt, dass sich der Anteil im Kanton Luzern bei rund 10 Prozent einpendeln wird. «Der Landwirt muss mit Herzblut dabei sein, damit sich ein Umstieg lohnt», unterstreicht er. Dennoch sei eine Umstellung heute viel einfacher als noch vor fünfzig Jahren, da es mehrere Beratungsstellen gebe, sagt der Landwirt, der den eigenen Betrieb mittlerweile an seinen Sohn übergeben hat.
Der Kanton Luzern hinkt trotz einer Steigerung noch immer hinter den anderen Zentralschweizer Kantonen hinterher. Spitzenreiter ist der Kanton Obwalden mit knapp 31 Prozent. Den Grund, dass Luzern zurückliegt, sieht der frühere Präsident in der Vielseitigkeit der Betriebe. «Ein reiner Futterbaubetrieb, der sich im Berggebiet befindet, ist viel einfacher umzustellen als ein Bauernhof, der neben Futterbau noch Acker-, Gemüse- oder Obstbau betreibt», erklärt Meierhans. Ähnlich sieht dies auch der amtierende Präsident Josef Bircher. «Die Luzerner Landwirtschaft hatte sich während Jahrzehnten auf die Tierproduktion mit Milch und Schweinen ausgerichtet. Für diese Betriebe ist ein Umstieg mit hohen Kosten verbunden.»
Trotzdem würden aufgrund der schlechten Preise in der konventionellen Landwirtschaft immer mehr Bauern Alternativen suchen. «Das Wachstum wird zu einem grösseren Angebot führen, wir sind bestrebt, die Qualität in allen Bereichen der Produktion weiter zu verbessern», sagt Bircher. Als Beispiele nennt er die Bodenbearbeitung, die Energiebilanzen, aber auch soziale Anforderungen auf den Höfen.