Das Jahr 2020 ist für das Klima wichtig

Dienstag, 4. Februar 2020

Die Gründe finden sich in einem Artikel, der uns vom umweltnetz-schweiz zur Verfügung gestellt wurde.

2020 – Auftakt in ein neues Jahrzehnt

Die Zukunft unseres Planeten steht in den Sternen, liegt jedoch in unserer Hand.

Das Klimajahr 2020: Einblick in den europäischen Umweltbericht und Ausblick auf das angebrochene Jahr.

Bereits vor Ablauf des Jahrs 2019 hat das neue Jahrzehnt einen Fehlstart erlitten. Die Weltklimakonferenz COP25 scheiterte an ihren zentralen Anliegen. Umso entscheidender sind nun Vorgehen und Beschlüsse im Klimajahr 2020.

„Die Umwelt Europas befindet sich an einem Scheidepunkt. Wir haben in den nächsten zehn Jahren ein enges Zeitfenster, um Maßnahmen zum Schutz der Natur auszuweiten, Auswirkungen des Klimawandels zu verringern und unseren Verbrauch an natürlichen Ressourcen drastisch zu reduzieren“
Hans Bruyninckx, Exekutivdirektor der European Environment Agency EEA

Europäischer Umweltbericht 2020
Alle fünf Jahre wird ein Bericht zum Zustand der Umwelt in Europa veröffentlicht. Diese Analyse wird jeweils von der European Environment Agency (EEA) herausgebracht. Der neuste Bericht dieser Art ist der SOER 2020 und er zeigt: Europa steht vor nie dagewesenen Herausforderungen im Umweltbereich. Allerdings geben steigendes Bewusstsein, Innovationen sowie neue Initiativen Hoffnung auf Besserung. Zudem beweist die Klimabewegung auf der Strasse, dass die breite Bevölkerung Veränderungen fordert. Die Fortschritte, die wir in den letzten Jahrzehnten verzeichnen konnten, sind unzureichend. Im folgenden Video beschreibt Hans Bruyninckx, Exekutivdirektor der EEA, die Schlüsselaussagen des SOER 2020.

Zielsetzungen
Im Rahmen des Pariser Klimaabkommens markiert das Jahr 2020 einen wichtigen Pfeiler. Die europäischen Ziele für dieses Jahr sahen folgendermassen aus:

  • Die Treibhausgas-Emissionen in Bezug auf das Jahr 1990 um 20 Prozent senken
  •  20 Prozent der Energie der EU aus erneuerbaren Quellen beziehen
  • Die Energieeffizienz um 20 Prozent steigern

Die Ziele für den Zeitraum 2021 bis 2030 sind eine gesteigerte Version davon. Auf diese klima- und energiepolitischen Ziele haben sich europäische Staatschefinnen und Regierungschefs im Oktober 2014 geeinigt (sie gelten für den Zeitraum von 2021 bis 2030):

  • Verringerung Treibhausgasemissionen um mind. 40 Prozent
  • Anteilssteigerung erneuerbarer Energien auf mind. 27 Prozent
  •  Steigerung der Energieeffizienz um mind. 27 Prozent.

International
Global gesehen, erwarten uns in diesem Jahr mehrere wichtige Termine.
Bis im März konkretisiert die EU den „Green Deal“. Das ist die Nachhaltigkeitsstrategie der Europäischen Union. Bisher wurden die Ziele recht vage formuliert, das soll sich Anfang 2020 ändern. Im Juni findet dann in Marseille, Frankreich, das Gipfeltreffen der Weltnaturschutzunion statt: Alle vier Jahre treffen sich am IUCN World Conservation Congress mehrere tausend Entscheidungsträger. Die Ziele der Vertreterinnen von Regierungen, Wissenschaft, Wirtschaft und indigener Bevölkerung ist die Schonung der Umwelt und die Diskussion von Lösungen für globale Herausforderungen.
Im November trifft sich die Weltgemeinschaft schliesslich in Glasgow, Schottland, zur jährlichen Weltklimakonferenz (COP26). Den Vertragsstaaten wird sich die Aufgabe stellen, die Versäumnisse der COP25 aufzuarbeiten. In Madrid wurden nämlich wichtige Punkte auf die nächste Konferenz vertagt.

Schweizweit
Die Schweiz plant im Jahr 2020 eine Totalrevision des CO2-Gesetzes. Die Nachhaltigkeitsstrategie für den Zeitraum von 2021 bis 2030 wird angepasst. Nur so kann das Pariser Abkommen eingehalten werden. Im Zentrum steht die Senkung der Treibhausgasemissionen. Bis ins Jahr 2030 sollen diese gegenüber 1990 um 50 Prozent sinken. Mindestens 30 Prozent davon sollen im Inland eingespart werden, maximal 20 Prozent im Ausland. Mittel dazu sollen technologische Innovationen, aber auch strengere Vorschriften sowie Anreize sein. Um dem internationalen Ziel, der maximalen Erderwärmung von 1.5 Grad gegenüber vorindustrieller Zeit, gerecht zu werden, muss die Schweiz bis spätestens im Jahr 2050 klimaneutral sein.

Paula Krempels

Quelle: Umweltnetz-Schweiz www.umweltnetz-schweiz.ch