Der politische Islam zwischen antikolonialer Emanzipation und IS-Terror

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Date/Time
Date(s) - 29/05/2016
18:00 - 20:00

Location
Romerohaus, Luzern

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Politisch-theologische Perspektiven des muslimischen Befreiungstheologen Kacem Gharbi (Tunis)

 

Wie alle Religionen ist auch der Islam ein OLYMPUS DIGITAL CAMERAAuseinandersetzungs- und Konfliktfeld in dem es um die Spannung von verschiedenen Interessen geht: Welche religiösen AkteurInnen hat es im Arabischen Frühlings gegeben und welche Rolle spielten die Muslimbrüder? Letztere waren ein ursprünglich antikolonialer Reflex, doch wie kam es zu ihrem neoliberalen Politik- und Wirtschaftsverständnis? Wie lässt sich die Ambivalenz muslimischer Bewegungen im Maghreb zwischen emanzipatorischen Aufbrüchen und islamistischem Terror erklären? Was sind antiimperialistische, emanzipatorische Bewegungen im arabischen Raum, die den Arabischen Frühling aus seinem Herbst wieder aufleben lassen könnten und für wirkliche revolutionäre Veränderungen kämpfen?
Kacem Gharbi ist Philosoph und einer der profiliertesten muslimischen Befreiungstheologen Tunesiens. Er war in der Opposition zur Ben Ali-Diktatur und saß deswegen einige Jahre im Gefängnis – dies hat sein Denken, seine Theologie und seine politische Praxis maßgeblich beeinflusst. Seine Dissertationsschrift verfasste er über den christlichen lateinamerikanischen Befreiungstheologen Enrique Dussel und dessen theologische Hermeneutik aus muslimischer Perspektve. Heute setzt er sich vor allem mit der neoliberalisierung der Muslimbrüder auseiander und entwirft dazu klare politisch-theologische Gegenpositionen.